A) richtige Haltung
Die Kamera gehört in beide Hände! Nicht nur aus Gewichtsgründen (Meine EOS+Batteriegriff+Tele~2,3kg!), es verhindert das verwackeln des Fotos. Hier auch ein kleiner Hinweis zum Kauf, die Rechte Hand sollte gut mit dem Body harmonieren. Der Body selbst ist (zumindest bei Canon Modellen) sehr gut ausgeformt
- Die rechte Hand umfasst das Gehäuse, der Daumen ausgestreckt, Zeigefinger leicht am Auslöser und die Hand sollte nun den Body gut halten können.
- Die Linke Hand "stützt" die Kamera von unten, so das mit Daumen und Zeigefinger die Brennweite/Fokus bedient werden kann.
Beim Tele kann man bei eingestellter Brennweite weiter vorn stützen > mehr Stabilität - Den linken Arm zum Körper. Die Kamera gegen die Stirn drücken und den Sucher benutzen!
- Der Stand ist ebenso wichtig, die Füße gehören versetzt, einer vorn, einer hinten, meist dreht man sich dann auch automatisch etwas bei Seite, das ist auch richtig so um einen Stabilen, ruhigen Stand zu gewährleisten. Der hintere Fuss ist der Standfuss, vorn wird stabilisiert.
Das Auslösen ist eines der Dinge wo noch Verwacklungsgefahr besteht, hier spielt ebenfalls wieder die Größe des Bodys eine Rolle, man sollte den Auslöser leicht, ohne Kraftaufwendung drücken können. Als Tipp, die Kamera auf Serienbild stellen und zwei Aufnahmen in Folge schießen. Für Langzeitbelichtung mit Stativ > Siehe Spiegelverrieglung/-vorauslösung Handbuch
PS: Es ist völlig egal wie schei#e ihr beim fotografieren ausseht, das Ergebnis zählt!!
B) wie funktioniert der Fotoapperat
Schau auf Loch, drück auf Knopf, fertig....ja nee, isses nicht!
Die vier Grundelemente...
Das Objektiv, welches das Licht bündelt und auf die Bildebene projiziert. Auf diesem stehen auf wichtige techn. Daten wie maximale Lichtstärke und die Brennweite. Das Innere eines Objektivs besteht aus einem Linsensystem und der Blende, die die einfallende Lichtmenge steuert/regelt. Bei modernen Kameras gibt es keinen Blendring mehr, die Steuerung übernimmt die Kamera über Stellmotoren (z.b. Ultraschall- / Steppermotor). Je größer die Blende gestellt wird umso mehr Licht kann einfallen (kleiner Blendwert der Kamera z.B. 2.8 oder 4.5, je nach techn. Möglichkeit des Objektivs). Einfach gesagt ist das die Größe des "Lochs" im Objektiv. Beim normalen durchschauen durch den Sucher der Kamera befindet sich die Blende im Arbeitsmodus, d.h. die ist maximal geöffnet, dass am meißten Licht einfällt. (Praxis-Tipp: Blendvorschau-/Abblend-Taste neben dem Objektiv ) Im Programmautimatikmodus (P) der Kamera bestimmt diese den Wert, den kann man über Aperture Valve -Av- (Zeitautomatik) selbst bestimmen kann. Wie der Name schon sagt... die Kamera bestimmt automatisch die Zeit, die über den Verschluss gesteuert wird. Der Verschluss ist eine Anordnung aus Spiegel und Verschlussvorhang vor dem Bildsensor. Wenn man die Kamera auslöst, klappt der Spiegel hoch, der sonst die Sicht durch den Sucher ermöglicht, der Vorhang öffnet sich und bleibt für eine bestimmte Zeit geöffnet in der das Licht auf den Bildebene einfällt. (Praxis-Tipp: Spiegelverriegelung bei Langzeitaufnahmen)Ist die Zeit abgelaufen, verschließt sich der Vorhang und der Spiegel klappt wieder nach unten. Dieser gibt dann auch wieder die Sicht durch den Sucher frei. Die Belichtungszeit kann man ebenfalls manuell über TimeValve -Tv- (Blendautomatik) bestimmen. Die Einsteigerkameras können im Bereich 1/4000-30sek. programmiert werden, optional gibt es noch "bulb" für belichten so lange wie ausgelöst wird (Zeit läuft im Display). Die Bildebene, auf der ich das projizierte Licht trifft (in unserem Fall, der Bildsensor), wandelt das einfallende Licht in digitale Signale um. Auch hier gibt es bei den Einsteigermodellen fast nur APS-C-Sensoren. An der Stelle möchte ich auch erwähnen, dass die Anzahl der Megapixel nicht mit der Qualität der Aufnahme gleichzusetzen sind, auch wenn das in der Werbung immer so GROß angepriesen wird. Das ist ein weit verbreiteter Irrglaube.
...übrigens kann man die Postion der Bildebene in der Kamera erkennen (NICHT bei Spielzeugkameras XD ). Schau genau deinen Body an und suche einen Kreis mit durchgezogener Linie. Das ist auch der Punkt, von dem die Naheinstellgrenze (in Meter) ausgeht. Diese steht mit auf dem Objektiv drauf (Makro-Blume+Meterangabe)
Wo sind die Objektivdaten: Brennweite 10-18mm bzw. 70-200mm und Blende 1:4.5-5.6 bzw. 1:2.8
Die Bildebene:
C) Begriffserklärung
Wer mal analog fotografiert hat, der wird hier einiges wissen, weil man es da auch zwingend brauchte....
Die ISO-Empfindlichkeit ist die Empfindlichkeit des Films(Sensors). Umso empfindlicher der Film, umso weniger Licht wird benötigt. Zum analog-Zeiten musste man vorher abwägen welchen Film man einlegt um in der passenden Situation die Fotos richtig zu belichten. Bei digitalen Kameras kann man das glücklicher weise leicht ändern. Aber Vorsicht, je empfindlicher der Sensor eingestellt ist, umso höher die Gefahr von Bildrauschen!
Als Faustformel (ohne Blitz) gilt:
- ISO 100-200 bei Aufnahmen im Freien
- ISO 400-800 unter schlechten Wetterbedingungen und Dämmerung
- ISO +800 Nachts oder Innenaufnahmen
Als Beispiel: [Brennweite 50mm] * [1.Halbierung 1/2] * [2.Halbierung 1/2] = [verwacklungsfreie Belichtungszeit1/12s]
Vergleich: Bewegung > Stillstand
Die Blende (Tv) befindet sich im Objektiv und bestimmt wie groß die Öffnung ist und somit auch die eintreffende Lichtmenge. Als stilistisches Element kann man hiermit die Tiefenschärfe eines Fotos bestimmen. Je weiter offen, desto weniger Tiefenschärfe (Kleiner Wert z.B. f/2,8). Die Zahl selbst gibt das Verhältnis zum Brennweite (Abstand Blende-Bildebene) und wirksamer Öffnung (Durchmesser in mm) an. (Hinweis am Rande: kritische Blende könnt ihr ja mal googeln)
Die Schärfentiefe ist abhängig von drei Faktoren: eingestellte Blende, Brennweite und Entfernung zum Objekt und ist wieder ein stilistisches Hilfsmittel in besonderen Situationen. Als Beispiel zum trennen von Vordergrund und Hindergrund um etwas besonders vorzuheben. Dies kann man grundsätzlich relativ einfach mit der Blende realisieren...
Tipp: Die sog. Hyperfokale Entfernung lässt sich berechnen um bei entsprechender Brennweite die passende Blende zu ermitteln um ein Objekt im Raum ausreichend scharf zu stellen.
Beispiel:
Das Rad sticht sofort ins Auge Wobei bei kleiner Brennweite wie in diesem Fall der Effekt nur leicht ausgeprägt ist. Generell Gilt, je größer der Blendwert, umso mehr Schärfentiefe... geänderte Blende, Beispiel:
Hier kann man klar erkennen wie der Hintergrund bei einem Blendwert von f1.8 nach ca. einen Meter in den Raum unscharf wird. Bei einem Blendwert von f5.0 ist das komplette Fahrzeug scharf abgebildet. Man kann den Effekt erhöhen..also die Schärfentiefe mindern, umso näher man am Objekt steht, sprich das Verhältnis Kamera>Objekt(wird kleiner) zu Objekt>Hintergrund(wird größer) ändert. Dritte Möglichkeit ist die Brennweite, umso größer diese ist, umso kleiner die Schärfentiefe.
( Praxis-Tipp: nicht jeder hat ein teures Objektiv, welches bei 50mm eine f1.8 schafft, paar Schritte zurück und erhöhe die Brennweite für selbigen Effekt!)
Wie man nun feststellen muss, sind das die drei grundlegenden einstellbaren Dinge (ISO-,Blendwert und Belichtungszeit), die für das richtige Foto sorgen (Brennweite sollte klar sein, die ändert an der Sache nichts). Analogfotografen dürften den Belichtungsmesser noch kennen, der einem immer geholfen hat, die richtige Einstellung zur richtigen Belichtung zu finden. Digitaltechnik sei Dank, schimpft sich jeder jetzt "Fotograf", weil der kleine Kasten die Arbeit macht. Aber so einfach ist das nicht, sich aus der Masse abzuheben. Dafür braucht man ein Auge für eine gute Szene und muss natürlich dem Kasten sagen was er tun soll...egal, back to topic!
Das korrekt belichtete Foto enthält, sofern möglich, keine oder sehr wenige tote...noch ausgebrannte Bildbereiche und eine mittenbetonte Lichtverteilung. Üblicher weise nutzt man das Hilfsmittel "Histogramm" auf der Kamera, die die Gewichtung der Helligkeiten zeigt. ( Wichtiger Hinweis: Belichtungs-Messmetrode im Handbuch nachschlagen!!)
Neuere Modelle können auch Lichter-,Schattenwarnung am Foto zeigen. Aber erst einmal zu tot und ausgebrannt...die Begriffe kommen aus Zeiten der "Urzeitfotografie" und bedeuten... tot ist quasi nicht vorhanden (in Histogram links). An dieser Stelle ist 100% Schwarz, weil kein Licht aufgetroffen ist oder eben zu kurz belichtet. Ausgebrannt ist genau das Gegenteil und +100% Belichtet (im Histogram rechts)(weiß). Klar ist, dass eine Nachtaufnahme schon einen hohen Teil toter Bereiche enthalten kann und auch darf, da es stilistisch so auch gewünscht ist. Wenn man unterwegs nicht immer die Zeit hat die Fotos zu prüfen, der sollte 1. RAW-Fotos ( siehe Begriffserklärung RAW-Format ) speichern, denn die lassen sich Verlustfrei nachbearbeiten und 2. eine Belichtungsreihe von wenigstens 3 Aufnahmen machen. Die Kamera lässt sich so programmieren, dass automatisch in der vorbestimmten Blendstufe je ein normal- , unter-, überbelichtetes Foto entsteht.
( Praxis-Tipp: Serienbildfunktion stoppt automatisch) achja...HDR geht so auch
Lichterwarnung (oben), Histogram Helligkeit und RGB (Unten)
Hier ein Beispiel....tote Bereiche gibt es keine (im Histogram links), rechts eine kleine Spitze, die man in der Lichterwarnung auf dem Dach des Wagens auch sehen kann. Diese entsteht durch Spiegelung der Sonne und kann so bleiben.
So, generell wäre das an Grundlagen alles was man benötigt. ich möchte aus Euch keine Profis machen, bin selber keiner...nur vielleicht etwas besser als Andere. Also ab vor die Tür und losgeknipst! Learning by doing ist die Beste Medizin Was vergessen oder Fragen?....immer raus damit!
Wer noch ein paar schöne Fotos z.B. in Sachen Motorsport ansehen möchte, sollte auf gebruederbass.de etwas rumstöbern.
Kleine Nachtrag.....hier spielt die Musik, die anderen Modi am Wahlrad (Motiv-Bereich) bitte vergessen, dass es die gibt!