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Verfasst: Mo 11. Aug 2008, 11:26
von Tsaphiel
Nachdem ich im Coupe meine zweite Anlage vollständig selbst geplant und verbaut habe, konnte ich schon von vielen Erfahrungen beim Einbau der ersten in den Accent zehren, die ich gern mal wietergeben möchte.Vieles findet man in Einsteigertipps, aber halt nicht alles. Zudem stehen ja viele User hier vorm Einbau Ihrer Anlage und man muss ja nicht alle Fehler selbst machen. Ich richte mich an Leute die infach "vernünftigen" Sound im Auto wollen und keine dB-Drags oder powerraces machen wollen.Grundsätzlich gilt:- Wer billig kauft kauft zweimal- Wer schlampig einbaut muss nacharbeiten=> Gewissenhaftigkeit und Sorgfalt bei Auswahl und Einbau bringt lange Freude.1. VerkabelungEigentlich der Punkt warum ich das hier schreibe.Beim Accent hatte ich gelegentlich eine Drehzahlabhängigkeit vom Sound.Sprich: Pfeifen der Lichtmaschine in den Boxen. Im Stand und bei Motor aus war alles ok, auf der Autobahn wars Hölle.Und das trotz beachtung der Regel 1:- Stromkabel und Signalkabel (Cinch) so weit wie möglich trennen- Falls gekreutzt werden muss, absolut senkrecht- Die Lautsprecherkabel können dazwischen laufen (da läuft genug "Leistung" drüber, dass sie weniger störanfällig sind als die Chinchkabel mit ihrem reinen Signal)Mein Tipp:- Stromleitungen Fahrerseitig (bietet sich beim QP wegen Anbindung an die Batterie sowieso an)- Cinchleitungen Beifhahrerseitig- Lautsprecherleitungen im Mitteltunnel2. KabelauswahlStrom (Batterie -> Endstufe/Kondensator):Wenn man mal von "HiFi Spezialisten" weg geht und das ganze physikalisch betrachtet und den Empfehlungen von VDI & Co folgt, reichen eigentlich um die 10mm² aus.Wer nur ein Frontsystem betreibt kommt sogar mit 6mm² hin. Wer nen etwas gehobenen Sub dran hat kann auf 16mm² gehen. Das lässt sich alles noch human verlegen.Wer allerings 2 Subwoofer betreiben will und Front und Rear an ner Stufe betreiben will kann schon dicker gehen. Irgendwann spielt man aber in Bereichen, wo eine zweite Batterie sinnvoll ist.Kommt ein Kondensator dazu darf der aber ruhig "überdimensioniert" an die Stufe geschlossen werden. Kabel so kurz wie möglich und so dick wie möglich.Lautsprecher:Endstufe an Weiche reichen 2,5mm in der Regel ausWeiche an TMT ebenfalls. Die HT kann man mit 1,5 anbinden, wobei meist 0,75 auch ausreichend wären.Kabel sollten nach Möglichkeit gleich lang gehalten werden. Im Labor ergeben sich hörbare Laufzeitunterschiede aber erst ab 15m Längenunterschied. Hat man im Auto eher selten.Den Subwoofer klemmt man je nach Leistungsklasse mit 4 ... 6mm² an. Generell ist ein kürzeres einem dickeren Kabel vorzuziehen.Lasst euch nicht abziehen! Qualität kaufen JA. Ordentlich einbauen sowieso, aber aber mehr als 5€ pro Meter darf ne 2,5mm2 Leitung einfach nicht kosten!Cinch:Hier gilt besonders: Nicht sparen! Doppelt geschirmt darfs schon sein.Mehr als 10€ braucht man aber eigentlich nicht ausgeben.Leiber schonmal ein Kabel mehr mit ziehen, falls man ein anderes Radio (mit separetem Sub-Out) oder weitere Komponennten nachrüsten will, oder vollaktiv gehen will . . .ich hab 3 Cinch Kabel gezogen, benutze derzeit aber nur 1 1/2 (Front + Sub(mono))3. Stromversorgung(gilt für den Fall, wenn keine Zusatzbatterie verbaut wird)Die Kabelsets von Hama und Co kann man als Basis nehmen, muss man aber nicht.Wer wirklich ne astreine Verkabelung will kauft noch zusätzlich:- Masseleitung in gleicher Länge und Querschnitt der Plusleitung- noch etwa 3-5m 1,5mm² schwarz KFZ Leitung (FLYR)Warum die Masseleitung? Beim Einbau wird die Endstufe, bzw, ein vorhandener Kondensator an + UND - der Batterie geklemmt.Wenn man die Kabel eh legt, legt man beide mit. Der Aufwand ist vertretbar, gerade wenn man vernünftig dimensionierte Querschnitte nimmt. So man hat eine gescheite Anbindung und fängt sich nicht über die Fahrzeugmasse wunder was an Störungen ein.Wer kein ganzes Kabel ziehen will sollte wenigstens zusätzlich ein entsprechend dickes Kabel vorn im Motoraum vom Chassis an die Batterie legen! Ist zwar immer noch nicht optimal, weil man voin der Qualität der Schweißnähte und Faltkanten im Fahrzeug abhängig ist aber ein Fortschritt. Da im Chassis Bereich zunehmend geklebt wird etc. und die Kontakte schlechter werden ist die separate Leitung in jedem Fall vorzuziehen.Es gibt nichts lächerlicheres als Leute, die fett 25mm² und dicker Plusleitung verlegen, am besten noch sichtbar im Innenraum und im Kofferraum mit der ES-Masse ans Chassis gehen und fertig.Strom verschwindet nicht! Was plusseitig (über 25mm²) von der Batterie in die Endstufe läuft muss Minusseitig auch wieder zurück! Und wer ärgert sich nicht, wenn er in den Urlaub auf ner 6 spurigen Autobahn fährt und heimwärts über die Landstraße zurück muss.Hier kann man gut Geld liegen lassen. Teurere Kabel (sinuslive bspw.) sind idR flexibler und nicht so drallanfällig und lassen sich somit einfacher verlegen.Auch hier gilt: Vernüftig das Kabel auswählen und keine überteuerte Vodoo-Scheiße kaufen. Es ist Kupfer!Die 1,5er Leitung geht ebenfalls direkt an den -Pol der Batteire und mit dem anderen Ende an den Masseanschluss des Radios (schwarz oder braun). Die von Fahrzeug-Kabelsatz kommende Leitung tennen wir ab!Damit erreichen wir eine "Sternmassung" der Audio Komponenten direkt an der Batterie und sind von Störeinflüssen der KFZ Elektronik weitestgehend befreit. Wer viel Leistung übers Radio laufen lässt (keine ES fürs Frontsystem) kann hier auch 2,5mm² legen. Der absolute Endfreak zieht auch noch ne Plusleitung direkt. Halte ich aber für unnnötig, zumal diese dann auch separat abgesichert werden muss (die Radiosicherung ist erst weit nach den berühmten 30cm).-> Ich persönlich habe allein fürs Kabellegen um die 5 Stunden gebraucht (Sitze raus, Verkleidungen runter, Kabel legen, Verkeidungen drauf, Sitze rein) <-