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Verfasst: Di 19. Jul 2005, 23:06
von Knulli
Seit einer Weile läuft mein J1 1.5 GLSI im Leerlauf etwas unrund. Beim Beschleunigen rappelt er bis ca. 3500 U/min auch herum. Also dachte ich mir, das könnten die Ventile sein und kaufte mir einen EBAY-Kompressionstester. Ja nun aber meine Frage: bis wohin sollte der zappelnde Zeiger ausschlagen und wieviel Unterschied zwischen den Zylindern ist noch OK? Ich habe zwischen 10,5 - 12 Bar "gemessen".Nächste Frage: hat jemand schon mal Ventile eingeschliffen?Knulli
Verfasst: Mi 20. Jul 2005, 07:03
von Getzke
QUOTE Ich habe zwischen 10,5 - 12 Bar "gemessen".Nächste Frage: hat jemand schon mal Ventile eingeschliffen?Die compression ist schon ok denke ich mal, weil du denke ich ein hobby gerat gekauft hast ist da schon etwas tollerans drinVentile einschleifen ist holle arbeit, handarbeit und een cill kopf musse ab !Aber denke du meinst ventile einstellen ! ?Kanst mal druck messen wen du etwas oil auf den kolben machst, dan kanste sehen ob kolbenringe ok sind !Peter
Verfasst: Mi 20. Jul 2005, 19:40
von Knulli
@Getzke:Nee, ich meine schon wirklich "Ventile einschleifen". Das ist sicherlich eine Arbeit, die sich heutzutage keiner mehr macht, weil man in einer Werkstatt dafür soviel Geld bezahlen muß, daß man über einen AT-Motor nachdenken kann. Eingestellt habe ich die Ventile schon: Einlaß 0.15mm, Auslaß 0.25mm. Seitdem klappert der Motor jetzt auch noch wie ein Traktor. Irgendwie habe ich das Gefühl, daß die Werkstätten da kleinere Werte nehmen, damit er leiser ist. Aber wenn man fragt, bekommt man immer diese Antwort. Leistungsmäßig hat sich dabei kaum Spürbares verändert. Den Test mit dem Öl im Zylinder kenne ich schon, aber er bezieht sich eben nur auf die Kolbenringe und nicht auf die Ventile. Irgendwo muß doch aber mal festgelegt sein, wievie Bar ein neuer Zylinder aufbauen muß und wieviel Unterschied zwischen den einzelnen "Töpfen" sein darf.Knulli
Verfasst: Do 21. Jul 2005, 07:26
von Getzke
Denke das klappern hat nichts mit ventile einchleifen zu tunWen ventile undicht waren wurde nicht so ein druck da sein wie du hastDein druck ist schon okPeter
Verfasst: Sa 23. Jul 2005, 23:04
von Staräxle
Dein Kompressionsdruck ist von vielen Faktoren abhängig (z.B. Ventilablagerungen, Motortemperatur, Vollgas beim prüfen). Aber 10 - 12 ist Ok. Vor allem mit einem Kinderspielzeug gemessen. Ein richtiger Kompressionsdruckschreiber hat ein Ventil für eine saubere Anzeige bei der man den Druck nicht als ungefähr Schätzen muss. Ein genaue Analyse könntest Du über einen Druckverlusttest bekommen. Ob Ventile, Motorblock oder Kopfdichtung.Vor Du Dir die Arbeit mit mit Ventile einschleifen machst empfehle ich Dir Ventilspühlung. Betriebswarmen Motor laufen lasseneinen dünnen Unterdruckschlauch der am Saugrohr endet abziehenDose 250 ml öffnenU-Schlauch reinhängen und so bis halb reinziehen lassendann dreimal hintereinander richtig Gas gebenmit Glück würgt das den Motor ab, ansonsten Motor abstellendas Zeug 20 - 30 min. wirken lassenMotor startenRest von der Dose rein lassenU-Schauch wieder aufsteckenMotor ca. 10 min. Laufen lassensollte gut seinVentilablagerungen sollten nun weg seinKnallharte Kreise benutzen dafür auch 500ml Bremsflüssigkeitdas Zeug reinigt absolut alles allerdings allerhöchstens 1x im Motorenleben Anwendbardanach Ölservice zu empfehlenVentilschaftdichtungen gehen meistens auch gleich mit hopsalle anderen Dichtungen leiden auch verstärktMotor kann bei der Aktion etwas unkontrolliert verbrennenVentiel einschleifen:Zylinderkopf ausbauenKipphebelwelle und Kipphebel ausbauenNockenwelle ausbauenVentile ausbauenSchaftdichtungen abziehenVentile auf Beschädigung (Sitz, Kegel, Rundlauf, Verbiegung) prüfenVentilführungen in Zylinderkopf prüfenVentilsitz in Kopf prüfen und überarbeiten mit Hunger Ventilsitz Fräser (Winkel und Sitzbreiten kor. und einhalten)Zylinderkopf auf Verzug prüfenWenn Kopf und Ventile i.O. Ventile in Bohrmaschine Einspannen und Ablagerungen mit 3 Kantschaben entfernenVentil in Kopf einsetzen und saubere Auflage auf Sitz prüfenVentil herausnehmen mit Einschleifpaste am Sitz versehenVentil wieder einsetzenVentil mit Handeinschleifer- oder Maschineneinschleifersaugnapf greifenmit gleichmässigem Druck durch ständiges hin und her drehen einschleifen bis ein gelichmässiges Tragbild erreicht wirdEinbauort markierenalle weiteren Ventile auf die gleich Art bearbeitenwenn die Ventile eingesetzt sind Wasserdichtigkeitprüfung durchführen (Zündkerzen Öffnung verschliessen, Mulden mit Wasser befüllen, Wasser sollte stehen bleiben) Neue Ventilschaftdichtungen ern.Ventile sauber wieder einbauenNockenwelle einbauenKippehebel und Kipphebelwelle einbauenKopf mit Neuer Dichtung einbauendie Arbeit kannst Du dann gleich mit dem Tausch des Zahnriemens und der Spannrolle verbindenEin AT Kopf könnte günstiger sein. Für nen AT- Motor wirst Du noch etwas Kohle locker machen müssen.Staräxle, ich glaub eher Du hast ein Zündungsproblem.
Verfasst: So 24. Jul 2005, 22:45
von Knulli
@StaräxleWie bekommt man bei gelaufenen Ventilen die geforderten Winkel am Teller hin. Wenn ich die Ventile in eine Bohrmachine / Drehbank einspanne ist es doch ein Glücksspiel, die gleichen Winkel und Sitzbreiten hinzubekommen oder ist das alles nicht so kritisch? Oder kann ich vielleicht davon ausgehen, daß die Dichtflächen am Vetilteller außer daß sie mit Dreck verkleistern nicht groß verschleißen und in Ordung sind?Den Dichtungs-Test mit Wasser habe ich auch schon einmal angewendet, allerdings ohne zu wissen, ob es ein vernünftiger Test ist. Heißt es, daß wenn das Wasser drinbleibt das Ziel erreicht ist? Ich meine im Motor sind doch beim Betrieb Druckspitzen von huntert Bar und mehr oder?Ich habe noch einen zweiten Zylinderkopf rumzuliegen, der ca. 60TKm hinter sich hat. Den wollte ich für die Aktion nehmen. Oder sollte ich den nehmen, wie er ist? Ich meine, wenn man den ganzen Kram schon auseinandernimmt sollte man es doch gleich richtig machen oder? Der alte hat jetzt knapp 210 TKM runter. Aber bevor ich den ganzen Quatsch mache, werde ich das mit der Spülung mal probieren. Ölwechsel ist sowieso bald dran, dann tuts mir nicht so leid ums teure Öl. Wie heißt'n das Zeug und welchen Unterdruckschlauch meinst'n Du? Irgendeinen, wo man grade gut rankommt und der Motor nicht ausgeht?Knulli
Verfasst: Di 26. Jul 2005, 23:17
von Staräxle
Hallo Knulli,mit dem Schaber kannst Du nur die Ablagerungen oberhalb des Ventilsitzes entfernen. Zum den Sitz am Ventil zu Überarbeiten benötigt man eine Ventilschleifmaschine oder Drehbank an der der Winkel (45° Ventilsitz, 44° sind auch möglich dadurch kann man die Dichtfähigkeit etwas erhöhen)) exakt eingestellt werden kann und eine Schleifscheibe bearbeitet dann das Ventil bzw. über Drehbank ein Drehmeisel. Von Hand bekommst Du den Sitz nicht hin und ein Schaber ist hier für nicht hart genug. Der Schlag vom Ventilschaft sollte normalerweise nicht größer als 0,05mm sein. Für die Dichtigkeitsprüfung sollte man eine dünnflüssige Flüssigkeit nehmen. Besser als Wasser ist Benzin, Nitro oder Waschbenzin hat den Nachteil das es Verdunstet. Zur Not wenn nichts anderes da ist geht auch Wasser. Wenn das 2-3 min. gehalten wird ist gut. Wenn das Ventil dicht schließ wird es vom Druck im Zylinder noch zusätzlich (zur Ventilfeder) zu gedrückt. Druck kommt von unten nach oben auf den Ventilteller und den Ventilsitz. Bei einem nicht sauber schließenden Ventil kann über den Sitz das Gemisch bzw. verbrannte Gemisch vorbei gedrückt werden. Dann verbrennt das Ventil. Ich würde den 60.000er Kopf nehmen. Den Auslass- und Einlasskrümmer abschrauben und mal die Ablagerungen auf den Ventilen anschauen. Sollte bei der Laufleistung so gut wie nichts drauf sein. Dann die Schaftdichtungen tauschen (vor allem wenn das Ding schon eine weile liegt). Dichtflächen sauber machen mit einem Haarlineal die Planheit prüfen. Den 210.000er Kopf wenn Ventilspühlung nichts bringt runter machen und den 60.000er drauf machen. Vor allem musst Du bei 210.000 km nach einer kompletten Kopfüberholung mit Neuer Kopfdichtung damit rechnen das Du dann Deine Kurbelwellen- und / oder Pleuellager in Nivana schickst. Denn dann liegt wieder voller Druck im Zylinder an und die Lager sind noch die alten welche schon etwas Verschleiß haben. Nach einer Ventilspühlung musst Du keinen Ölwechsel machen. Nur nach einer Reinigung mit Bremsflüssigkeit und von dieser Rate ich Dir bei 210.000 km ganz klar ab. Schau nach einem Fläschchen auf der Ventisspühlung oder Ventilreiniger steht z.B. LiquiMoly (Motorenöl würde ich von denen nicht verwenden aber im zusammenläppern von Chemie sind die Ok). Unterdruckschlauch den nehmen an den man am besten hinkommt. Sollte nur nach Möglichkeit direkt am Saugrohr stecken. Auch wenn auf dem Fläschen in den Kraftstofftank zugeben steht, verwende es Pur. Das steckt die Lambadasonde und der Kat weg selbst wenn er nach der Reinigung am Anfang etwas unrund läuft das legt sich. Staräxle, Leistung vom von Benzin mehr Leistung kommt von Super und noch mehr Leistung von Super+ oder?
Verfasst: Mi 27. Jul 2005, 00:11
von Knulli
@StaräxleHab gestern bei hmaservice.com eine pdf für meinen motor gefunden. (und noch viel mehr!!)Standard value : 13.5 kg/cm2 (1.32 MPa, 192 psi) [250-400 rpm]Limit: 12.0 kg/cm2 (1.18 MPa, 171 psi) [250-400 rpm]Limit : Max. 1.0 kg/cm2 (100 kPa, 14 psi) between cylinders1 kg/cm2 = ca. 1 BarDie WEB-Seite ist fast ein Grund, sich wieder einen Hyundai zu holen.KW/Pleullager habe ich nicht so große Angst, der Rumpfmotor ist erst ca. 100TKm alt. Aber erst mal mit "Mundwasser" spülen...Knulli