Chiptuning - was bringts

[Nantje]

So, mal wieder eine Frage.Ich habe einen Santa Fe 4WD BJ 2002, 174PS.Bei einer Fahrleistung von ca. 30 - 35-000Km jährlich und häufigem Hängerziehen (ca. 1300kg), ist mir natürlich der Spritverbrauch recht wichtig, gerade wenn ich mal eben innerhalb von 3 Tagen 170€ in den Tank haue).Daher wird demnächst eine Gasanlage eingebaut.Ich habe jetzt gehört, dass ein Chiptuning nicht nur mehr Leistung bringt, sondern auch den Verbrauch senken soll. Ich weiß allerdings nicht, wie er so fährt. Wenn man immer voll drauf hält und die Tiptronic nicht nutzt, ist es leicht, Sprit zu sparen.Hat Jemand Erfahrungen mit Chiptuning? Verträgt sich das mit der Gasanlage? Was bringt mehr?

[Auto-Nomer]

Kurz:Chiptuning bei Dieseln: billigchips etc spielen nur am Raildruck rum, setzen die Öltemperatur rauf und zerstören auf lange Sicht meistens komponenten an einspritzung oder gar den Motor selber. Angepasste Software kann im Einzelfall funktionieren. Lohnt aber selten.Chiptuning bei Benziner: Bringt gar nichts, reine Geldschneiderei. Mit Gasanlage ist der Motor ohnehin thermisch belastet genug. Du solltest Drehzahlen über 4000 dann sowieso vermeiden mit den nicht allzu harten Ventilsitzen. Was den Verbrauch angeht muss die Gasanlage vernünftig eingestellt sein. Allerdings steigt wenn man da zu "sparsam" ist auch die Gefahr des Motorschadens. Ich würd an deiner Stelle da gar nichts machen in der Hinsicht.Gutes Motoröl einfüllen, auf keinen Fall irgendein W30 und mit der Gasanlage vor allem im Teillastbereich fahren. Dann passt das alles.Zum Hänger ziehen mit Dauerstabilität wäre eigentlich ein Diesel angesagt, aber da schluckt der Motor auch was weg. Weswegen Gas derzeit zumindest nominal günstiger ist.

[Kumpelchen]

Halloich kann dazu ein Beispiel nennen, das in meiner eigenen Familie abliefMein Schwager vor Jahren einen Ford Mondeo 2.2 TDCI ( einen 2004er ) nagelneu gekauft. Dieser wurde mittels Chip Box von 155 PS auf 184 PS getunt. Diese Box war kein Ebay oder Billigheimer das Teil kostete damals 700 euro.Das Auto lief etwas schneller - giftigere Beschleunigung - und einen immer heiseren Gassfuss ( weils halt Spass machte ). Auch ein etwas höherer Verbrauch - gerade durch die Vollgasorgien.Egal.nach einer längeren Fahrt nach Neustadt a.d. Waldnaab ( Also A BAhn Bleifuss ). russte der Wagen erbärmlich - klepperte und ging aus. Sense. ADAC abgeschleppt. nächte Ford Werkstatt .Diagnose - Motorschaden - Lager und Ventiltrieb incl Turbolader hatte Schaden.Kosten fast 6000 Euro. Da der Ford noch Garantie hatte - wurde etwas besser geforscht und man diagnostizierte die Tuning Box als Auslöser.Nix Garantie.Der Ganze Fall ging dann zu diesem renommierten Tuning Herstellerdiese liesen Gutachten erstellen - und Gutachten und Gutachten und kamen zum Schluss das letzendlich das Original Ford ÖL den Auschlag gegeben hätte und ihre Garantie nicht greifen würde - weil laut deren Bestimmungen - nach erfolgtem Tuning ein angepasstes Motoröl eben dies hätte verhindern können. Zudem würde eben in diesen Statuten stehen, das angepasste Fahrweise angbracht sein sollte, gerade um Hitze und andere Schäden zu vermeiden ?!?!?!?!?!Punkt Basta aus - letzendlich blieb meine Schwager mit ziemlich langem Gesicht auf den Kosten sitzen - bestellte sich einen Austausch Motor aus Holland für 4500 Euro um Kosten zu sparen.JEtzt werden ziemlich viele hier schreiben ---- Mein Wagen läuft seit 3 Millionen Kilometer mit Tuning und nix iss ----Ich schreibe dazu - Glück gehabt.gruss und guten RutschAndreas

[Grandeur]

QUOTE (Nantje @ 31 Dez 2011, 00:03 ) Ich habe jetzt gehört, dass ein Chiptuning nicht nur mehr Leistung bringt, sondern auch den Verbrauch senken soll. Ich weiß allerdings nicht, wie er so fährt. Wenn man immer voll drauf hält und die Tiptronic nicht nutzt, ist es leicht, Sprit zu sparen. Hatte einen gechipten VW T4 TDI mit Chip von ABT.Sehr günstiger Verbrauch, aber auf der BAB waren die Rußwolken peinlich!Finger weg von dem Mist. Die ganzen Tuning Bastelstuben erhöhen Ladedruck, Einspritzmenge,... um etwas mehr Leistung aus dem Motor zu holen. Die Ingenieure der Automobilhersteller sind nicht so blöde und verschenken ein paar PS und die Bastelstubenmechaniker holen dann einfach aus dem Antriebstrang 30-50 PS mehr raus. Das Tuning-Zeug ist in der Regel auch bei den "Nobeltunern" nicht auf Langlebigkeit getestet. Beim Saugmotor bringt das Chiptuning nur dem Geldbeutel des Tuners etwas.Gruß Grandeur

[Nantje]

Ein Diesel ist zwar beim Ziehen klasse, jedoch einfach zu teuer. Der schluckt auch, Diesel ist nicht wirklich günstiger als Benzin wenn man die horrende Steuer beachtet.Ein Allrad ist leider ein MUSS.Ich bin halt von meinem Mondeo TDCI mit 130 PS gewohnt, dass er zuverlässig und günstig zieht. Nur der Allrad fehlt eben (habe mich öfter festgefahren) und das Ding rostet ja schneller als man nachbessern kann. Dafür hält der Motor des Mondeo (mein Freund fährt ihn jetzt und der belastet das Auto sehr viel mehr als ich) nun schon seit 360Tsd Km die Belastung aus.Mein vorheriger Santa Fe mit 145PS hatte auch ne Gasanlage drin, war aber echt schwach auf der Brust, wenns auch nur leicht bergauf ging. Öl hat er auch ohne Gasanlage immer verbraucht - hielt sich aber noch in dem Rahmen, der als Normal gilt.Zur Haltbarkeit kann ich leider nichts sagen, nachdem ich den Wagen auch nur 10 Monate hatte (3 Monate mit Gasanlage) hat ihn ein GLS Fahrzeug gekillt.Daher ist der 'Neue' nun etwas kräftiger. Er zieht zwar gut, schluckt aber auch entsprechend. Das geht mal gar nicht.Ich such einfach bezahlbare Langlebigkeit bei entsprechender Leistung. Fahrerisch bin ich eher ein Cruiser und kein sportlicher Fahrer.Dank eurer Postings bin ich vom Chipturning jedoch ab. Danke.

[Auto-Nomer]

QUOTE Der schluckt auchRichtig, aber langfristig funktioniert es einfach effizienter. Das ist auch der Grund warum es keine Schwerlaster mit Benzinmotoren mehr gibt. Im Prinzip find ich den alten SM zum Hängerziehen auch nicht unbedingt das idealeste Fahrzeug. Die schweren Geländewagen mit den großvolumigen Motoren, Leiterrahmen und entsprechened hoher (3,5T) anhängelast und Heckantrieb ggf. mit Zuschaltallrad brauchen da insgesamt am wenigsten. Diesel ist zwar derzeit fast so teuer wie Benzin, aber wenn man statt 10l Diesel 18 Liter Gas verbrennt und noch die Umrüstungs/Wartungskosten einrechnet dann verliert die Gasanlage auf lange Sicht immernoch.Wirklich sparen tut der Pendler im PKW.

[Nantje]

Mein alter SM mit 145Ps hat kaum mehr Gas verbraucht als Benzin. Eine moderne, gut eingestellte Gasanlage bringt viel.Ein Bekannter von mir hat einen Dodge Durango, auch der verbraucht nur 1l mehr Gas als Benzin, was sich bei seinem Verbrauch wirklich auszahlt. Diese Erfahrung habe ich mit meinem alten SM auch gemacht.Der SM 6 Zylinder zieht eigentlich ganz vernünftig. Er ist bis jetzt artig und ruhig - die Gasanlage ist aber noch nicht drin. Klar kann man nicht die Ruhe und den Durchzug eines Diesels verlangen. Er ist einfach eine nette kostengünstige Alternativlösung für die Kombination Straße, leichtes Gelände und Zugbetrieb, wobei er mir gerade heute bei der Matsche eine echte Hilfe war. Der Allrad hatte schon etwas zu kämpfen den von einem Frontantriebler festgefahrenen 900kg Hänger in enger Kurve aus dem Schlamm zu ziehen. Brav und gutmütig kämpfte er sich langsm durch, nur das knarrende Geräusch als der Allrad mal arbeiten musste, hat mich anfangs ein wenig irritiert.